Editorial 4/2021
Zukunftsausrichtung
Liebe Leserinnen und lieber Leser,
Zeiten ändern sich. So steht auch unser Fachgebiet unter dem Vorzeichen zahlreicher Neuerungen und Veränderungen. Forschung und aktuelle Gesetzgebung ändern die Rahmenbedingungen zur Ausübung unseres Berufes oft schneller als es für uns in der Praxis umsetzbar ist. Das neueste heiße Eisen ist neben TI (Telematikinfrastruktur), ePA (elektronische Patientenakte), KIM (Kommunikation im Medizinwesen) und eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) das Inkrafttreten des Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetzes (MPDG) zum 26. Mai 2021, welches das Medizinproduktegesetz (MPG) ablöst und sich vielfältig auf unser Fachgebiet auswirkt. Bestes Beispiel ist die Firma Waldmann, welche die Fertigung ihrer anerkannt hochwertigen medizinischen Bestrahlungsgeräte unter anderem wegen der erheblichen Kosten für die Zertifizierung bereits eingestellt hat. Überall wird der Markt dank des MPDG „bereinigt“ und verändert.
Die Wissenschaft selbst entwickelt sich immer schneller und so müssen die Themen unseres Grundkurses sowie unserer Referate dynamisch weiterentwickelt werden. Dabei hilft der Beirat. Auf der Mitgliederversammlung (ausführlicher Bericht auf Seite 48) haben wir den Grundstein für vermehrte Aktivitäten in diesem Bereich gelegt. Aufgrund der wieder anwachsenden Corona-Pandemie werden weiter und vermehrt elektronische Formate via Zoom oder Teams eingesetzt werden müssen. Eine engagierte wissenschaftliche Fachgesellschaft wie die ADK zeichnet sich insbesondere durch die kompetente Darstellung und Vermittlung des aktuellen Fachwissens an ihre Mitglieder aus – durch eigene Präsenzveranstaltungen wie den Tübinger Grundkurs oder auch mit Referaten bei den Tagungen der DDG, der DERM in Frankenthal und der Fortbildungswoche in München; nunmehr überwiegend in hybrider Form.
Durch Webinare können die aktuellen Themen des Fachgebietes rund um die Uhr und somit zeit- und ortsunabhängig angeboten werden, was bisher für Präsenzveranstaltungen – ob klassisch oder hybrid – nicht zutrifft. Immerhin lassen sich die Termine dadurch besser mit Praxisvorgaben und persönlichen Verpflichtungen koordinieren. Nicht zuletzt die Notwendigkeit zertifizierter Weiterbildungen (State-of-the-Art-Referate) legt es nahe, hier einen Schwerpunkt unserer Arbeit der kommenden Jahre zu setzen. Auch haben die Referentinnen und Referenten einen Anspruch darauf zu wissen, wie sie ihr Wissen in Zukunft mit der Gemeinschaft der ADK-Mitglieder teilen können.
Auch in diesem Jahr konnte unsere Weiterbildungsveranstaltung (Grundkurs) in klassischem Format in Tübingen stattfinden. Frau Prof. Claudia Borelli hatte bei der Terminwahl wie immer hellseherische Fähigkeiten: Es wurde exakt der diesjährige Tiefstpunkt der Inzidenzen getroffen. Ihr und ihrem Team gebührt ein herzliches Dankeschön für die viele Arbeit, die mit der Organisation einer solchen Veranstaltung in diesen Zeiten verbunden ist.
Diese Ausgabe erscheint kurz vor der Bundestagswahl. Die Herausforderungen der letzten Zeit waren und sind heute sowie in der Zukunft erheblich und verlangen nach Lösungen mit Augenmaß. Auf die Wahl der Bundeskanzlerin oder des Bundeskanzlers selbst hat das Volk in Deutschland keinen direkten Einfluss – es bleibt die Wahl der richtigen Partei. Ich wünsche Ihnen und uns allen eine glückliche Hand beim Setzen des Kreuzes!
Mit freundlichem Gruß
Dr. Matthias Herbst
Spezielle Informationen für Laien zum Thema Haut, Hautpflege und Kosmetik
ästhetische dermatologie & kosmetologie 5/2024
Themenschwerpunkte aus allen Bereichen der ästhetischen Dermatologie